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elisabt5

Olivenernte

Aktualisiert: 13. Nov.


Mit ein bisschen Verspätung kommen jetzt endlich die Eindrücke unser ersten Olivenernte. Die letzten Wochen waren so vollgestopft - im wahrsten Sinne des Wortes nämlich mit unseren Umzugskartons - mit Auspacken, Einrichten, endlich im Haus Ankommen, dass mir einfach die Zeit fehlte, zu schreiben. Aber das heißt auch, dass es bald auch die ersten Bilder von unserem Innenleben geben wird :)! Doch jetzt erstmal die Geschichte der fleißigen Olivenbauern...


Am 13. Oktober ging es los - zuerst mit den Oliven, die sich am Besten zum Essen eignen.



Behutsam und fast schon ehrfürchtig haben wir sie von den Bäumen gezupft, von Hand sortiert - ich kam mir vor wie Aschenputtel, die Guten ins Töpfchen, die Schlechten ins Kröpfchen, nur dass mir keine Tauben geholfen haben - und nach drei Tagen hatten wir eine stattliche Menge an Gläsern, die nun für die nächsten Wochen fleißig täglich gewässert werden mussten, damit ihre Bitterstoffe ausgeschwemmt werden.


Die ersten davon, die angeschnittenen und geschlagenen - das heißt mit einem Stein, einmal gefühlvoll draufschlagen, dass sie aufplatzen - sind mittlerweile schon in einer Lake eingelegt und warten im Keller auf ihre Verzehrfertigkeit, was so in einer Woche der Fall sein wird. Die meisten haben wir aber unverletzt gelassen, da sie so länger haltbar sind und die brauchen noch ein paar Tage der Wässerung.



Am 20. Oktober gingen wir dann in die Vollen! 30 Olivenbäume mit schwarzen Früchten warteten auf uns und morgens um sieben kam Xeni mit seinem Schwager Nasi, dessen Frau Ela und ihrer kleinen Tochter Sara.



Da wir zuvor noch niemals Oliven geerntet hatten orientierten wir uns an dem was uns Xeni zeigte - und machten es auf die ganz traditionelle, archaische Art - wieder schön von Hand zupfen und die, an die man nicht rankommt, ein bisschen schlagen und alles, was am Boden liegt, sorgfältig aufsammeln.

Zweieinhalb Bäume - zugegebenermaßen besonders große und vollbehangene - schafften wir zu sechst bis um 15:00.

Dann ging es zur Mühle, stolz wie Bolle mit unseren 5 Säcken.

190 kg lagen dann in der grünen Wanne und warteten auf ihre Pressung...

... das erste was uns auffiel war, dass unsere Oliven, im Gegensatz zu all den anderen, die ebenfalls in den Wannen warteten, ganz schön sauber waren. Keine Ästchen, keine Blättchen, denn alle hatten wir fein säuberlich - und wie wir nun auch erfuhren völlig unnötigerweise - rausgeklaubt, denn diese Arbeit erledigt der erste Waschgang in der Mühle für uns.

Und als Elmar den Mühlenbetreiber fragte, ob diese Menge denn ein gutes Ergebnis für einen Tag sei, ernteten wir ein mitleidiges Lächeln nach dem Motto: "Na ich weiß ja nicht, was ihr den ganzen Tag gemacht habt."

Aber ehrlich gesagt hatten wir durchaus selbst schon den Eindruck gehabt, dass wir hier irgendetwas falsch machen. In dem Tempo würden wir ja noch 10 Tage brauchen, um die Oliven zu ernten. Und dann jedesmal den weiten Weg zur Mühle, da sie nicht länger als zwei Tage lagern sollten, um eine möglichst gute Qualität zu erzielen.

Von Arbeitslöhnen für unsere Erntehelfer gar nicht zu reden... da könnten wir unser Olivenöl ja bald mit Gold aufwiegen...

Also haben wir uns dann mal bei den Nachbarn umgeschaut und geschaut, wie die das machen und am nächsten Erntetag hatten wir dann auch Olivenkämme und große Netze am Start.

Mit fast einer Tonne Oliven fuhren wir zwei Tage später zur Mühle und hatten an zwei Arbeitstagen 24 Bäume abgeerntet.

Der Lohn: ca. 150 Liter Olivenöl von hervorragender Qualität, die jetzt in unserem Keller lagern :))))

Aber nicht nur das Ergebnis erfüllt uns mit Freude. Das Ernten der Oliven ist - wie ich finde - ein sehr sinnliches Erlebnis: wie sich die glänzenden schwarzen Früchte in der Hand anfühlen, ihr Geruch, in dem man schon die ersten Nuancen von Öl erschnuppern kann, die harte körperliche Arbeit, die einen zwar erschöpft aber auch sehr zufrieden am Abend ins Bett fallen lässt, das Klappern der Erntestöcke, das nicht nur von uns kommt sondern auch von den umliegenden Nachbarn - denn die machten an diesen Tagen alle genau das gleiche wie wir...


Und nächstes Wochenende sind dann die grünen Oliven dran - zum Glück dieses Mal keine 30 sondern nur etwa 12 Bäume. Dann war es das für dieses Jahr. Die Oliven gehen in den "Winterschlaf", werden im Januar beschnitten und dann schauen wir mal, ob sie uns nächstes Jahr eine ebenso reiche Ernte bescheren.

150 Ansichten2 Kommentare

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2 Comments


datsbabu
Nov 10

Total beeindruckend,was ihr alles geschafft habt!

Ganz liebe Grüße, babu

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Eugeniusz Nogaj-Gladki
Eugeniusz Nogaj-Gladki
Nov 10

Liebe Cornelia es freut mich sehr dass bei euch so gut läuft der Hund ist schön. Ich halte Daumen ganz fest, bleibt gesund und wird alles schön.

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